Längst sollte ich im Bett sein. Ich sitze im Garten im vollen Mond am Feuer, nachdem ich einen neuen Beitrag auf meinem UnterwegsBlog veröffentlicht habe. Herzklopfen gefolgt von freudiger Erwartung sind mein jetziger Zustand. Atemlos ist diese aufregende Stunde. Der Genuss ist pur. Kommentare melden sich per Klingelton. Ich freue mich. Es sind treue Leser, die mir schreiben. Und das fühlt sich wunderbar an.
Erste Pflanzen stehen in meinem Garten. Sie sind noch eingetopft und vom abendlichen Winde umgeweht, aber es lässt sich erahnen, dass ein spannendes Umfeld entstehen wird. Als ich das Haus vor einem Jahr übernahm, schien mir die Anlage gepflegt und dem Landhaus angemessen. Der Blick ins bewaldete Mühletal liess einzig den Blick auf die Steigkirche zu, einen Blick jedoch, der wegen deren Ausschliesslichkeit einmalig ist. Morgens mit Sicht auf den Kirchturm im Urwald aufzuwachen, lässt die Fantasie Sprünge machen. Der Garten jedoch war langweilig. Bald merkte ich, dass ich mich nicht wie früher bei den Pflanzen und deren zauberhaftem Wachstum aufhielt, sondern lieber den Blick in die Ferne lenkte. Der Entschluss meine erste Umwandlung des Hauses draussen zu beginnen, überraschte mich daher nicht. Ich will fühlen, riechen, erleben und mit den Jahreszeiten leben. Dazu brauchte es einen einschneidenden Eingriff. Nun sitze ich vor meinem Feuerring im Kerzenlicht, die Turmglocken schlagen zwölf, der Vollmond scheint, die Nachbarn schlafen längst, Katzen schleichen nur solange die Hunde sie nicht verjagen ums Haus, und ich spüre mich genau da wo ich sein will und dies hoffentlich noch sehr lange.